08. August 2011
" UNSER" BRUTSTORCH FELIX IST TOT!!!!
Nicht nur mein Mann und ich, sondern auch viele Waberner haben ein besonders inniges Verhältnis zu
„ihren“ Störchen und freuen sich, dass sie immer wieder aus dem Winterquartier nach Wabern zurückkehren.
Umso größer war der Schmerz, als heute Nachmittag einer der Waberner Brutstörche tot am Straßenrand aufgefunden wurde.
Nachdem dem Storchenmännchen FELIX bei einer Fahrzeugkollisionen der Unterschenkel abgeschlagen wurde und er innere Verletzungen von sich trug, hatte der Vogel keine Chance
mehr.
Wir konnten ihn nur noch tot bergen.
Jeden Tag können wir beobachten, welches Gefahrenpotential die stark befahrenen Straßen für die Störche bei der Nahrungssuche
bedeuten, wenn sie im Tiefflug von der einen zur anderen Seite wechseln. Tödliche Kollisionen kommen leider immer wieder vor.
Warum der Brutstorch Felix mit einem Auto kollidiert ist, können wir auch nur vermuten.
Er wollte wohl von einem Feld zum anderen Feld fliegen, um dort weitere Nahrung aufzunehmen. Hierzu musste er die Autobahn
überfliegen. Da in diesem Bereich nur spärlich oder gar kein Bewuchs vorhanden ist, flog der Storch wahrscheinlich sehr tief über die Autobahn und kollidierte somit mit einem
Fahrzeug.
Der Brutstorch Felix sah gut genährt aus, er war außer
seinen Verletzungen in einem guten Zustand. Die Schnabellänge betrug 19 cm.
2007
FELIX landete das erste Mal auf unserem Schornstein der Schreinerei, wo er mit der Storchendame Jule ein Junges „Krümel I“
großzog.
2008
FELIX kam etwas verspätet aus dem Süden zurück auf den Schornstein. Seine letzt
jährige Partnerin, die Storchendame Jule hatte sich kurz vor seiner Ankunft einen neuen Partner Georg gesucht und zog mit ihm auf den Ederhorst.
Also wartete FELIX bis die Storchendame Luna kam und zu ihm aufs Nest zog.
Er konnte mit seiner neuen Partnerin einen Jungstorch „Krümel II“ großziehen.
2009
Schon das dritte Jahr kam „unser“ Storchenmännchen „FELIX“ auf den Schornstein
der Schreinerei Mose nach Wabern. Und wieder gesellte sich eine neue Storchendame dazu. Es war Pauline. Mit ihr konnte er zwei Jungstörche Max + Moritz großziehen.
2010
wurde dann alles anders. Als „FELIX“ nach langem Flug aus dem Süden in Wabern
eintraf, musste er feststellen, dass sich seine vorjährige Partnerin „Pauline“ einen neuen Partner „Paul“ auf den Schreinereischornstein mitgebracht hatte.
Nach tagelangen Auseinandersetzungen und nächtlichen Storchenkämpfen gab er schlussendlich nach einer Woche auf und erkämpfte sich
den ca. 200 m entfernten Spänebunker Blecher.
Dort hat dann FELIX seine Feline gefunden. Leider
kam es im Jahr 2010 zu keinem Nachwuchs.
2011
Am 1. April war er wieder da! FELIX kam mit seiner Feline.
Dieses Mal klappte alles.
Sie richteten sich gleich auf dem Spänebunker Blecher ein, bauten ihr Zuhause zu einem Traumnest aus und zogen zwei Jungstörche auf, welche nun schon seit dem 21. Juli
fliegen können.
Und nun, der plötzliche Tod auf der Autobahn Kassel -Richtung Marburg, Abfahrt
Wabern.
Damit hat das Storchenidyll auf dem Spänebunker ein brutales Ende gefunden.
Da ist das Storchenmännchen FELIX tausende von Kilometer geflogen, fünf Mal nach Afrika oder Spanien und wieder zurück nach
Wabern und nichts ist passiert.
Wollen wir hoffen, dass alle anderen 12 Waberner Weißstörche gesund bleiben, um in den Süden ziehen zu können und dass die Störche im Frühjahr
2012 wieder heil aus ihrem Winterquartier zurückkommen.
LEIDER OHNE UNSEREN „FELIX“.