So finden Sie die Storchenhorste in der Gemeinde Wabern!
Tagebuch 2013 - Teil 1 Tagebuch 2013 - Teil 2
Tagebuch 2013 - Teil 3 Tagebuch 2013 - Teil 5
Tagebuch 2013 - Teil 6 Tagebuch 2013 - Teil 7
Der Dauerregen scheint im Augenblick überstanden zu sein.
Dies nutzte heute Morgen, die völlig durchnässte und verdreckte Storchenmama Pauline aus, um sich auf ihrem ehemaligen Schornsteinnest eine Pause von der Familie zu gönnen.
Nach ausgiebigem ruhen und trocknen des Gefieders, flog sie weiter zur Futtersuche in Richtung Harle.
Die derzeitige Witterung mit sehr viel Regen und den viel zu niedrigen Temperaturen bereiten ein wenig Sorge.
Denn das Wetter in Wabern ist weiterhin eher herbstlich!!
Wie ich schon berichtet habe, sind über Pfingsten nun auch die ersten Küken bei dem Brutpärchen Friedrich + Feline vom Riedinger Horst geschlüpft. Dieses Paar könnte allerdings noch auf Eiern sitzen.
Also wird gleichzeitig gebütet und gehudert.
Auch das Brutpärchen Paul + Pauline vom Spänebunker zieht seit dem 15. Mai ihre Jungen auf.
Da die Küken frisch geschlüpft sind und sie noch voll gehudert werden, sollten sie das schlechte Wetter hoffentlich unbeschadet überstehen.
Obwohl es nicht das erste Mal wäre, dass Jungstörche dem nass-kalten Wetter zum Opfer fallen.
Die Witterungsempfindlichkeit resultiert daher, dass die Küken noch keinen Schutz vor der Kälte und Nässe durch ein vollständiges Federkleid haben.
Staut sich zum Beispiel Nässe im Nest, kann es zu Unterkühlung der Jungen kommen oder aber, sie ziehen sich evtl. eine Lungenentzündung zu, welche über kurz oder lang das Todesurteil für die Jungstörche wäre.
Das dritte Waberner Brutpärchen George + Jule vom Ederhorst hat schon am 28. April ihren ersten Nachwuchs bekommen.
Die vor fast vier Wochen geschlüpften Jungen, kommen jetzt in eine ziemlich kritische Phase, denn das über mehrere Tage kalte Wetter und der Dauerregen ist alles andere als optimal.
Durch die ständige Nässe ergeben sich daher hohe Energieverluste und die Jungen werden in ein paar Tagen ein Alter erreichen, in dem sie sich im Stadium des größten täglichen Nahrungsbedarfs befinden.
Zwischen dem 30. und 40. Lebenstag haben die Jungen den höchsten täglichen Nahrungsbedarf. Mit zunehmendem Alter sinkt der tägliche Energiebedarf dann wieder ab, bis er ungefähr am 60. Lebenstag die Hälfte des Wertes vom 35. Lebenstag erreicht! (Dr. Michael Fangrath)
Es gibt zwar genügend Regenwürmer, aber das Gras auf den Wiesen steht zur Zeit teilweise noch sehr hoch.
Auch Insekten stehen ganz oben auf der Speisekarte der Störche.
Da aber auf immer mehr Stilllegungsflächen Mais für die Biogas Produktion angebaut wird, wird auch hier der Jagderfolg der Storcheneltern immer weiter eingeschränkt.
Wollen wir hoffen, dass all dies nicht eintritt und wünschen den drei Waberner Storchenfamilien bald schöneres Wetter und natürlich ausreichend Nahrung.
Storchenparadies auf einem 30 Meter hohen Baukran!!
Der Kran einer Kirchheimer Zimmerei ist genauso hoch wie unser Schreinereischornstein und er ist auch genauso beliebt bei den Störchen, wie unser Schornsteinnest.
Aber, es gibt wahrscheinlich keinen „Platzhirsch“ Paul, der wie hier in Wabern zwei Nester in Anspruch nimmt.
Das erste Storchenpärchen baute 2005 ein Nest auf dem stillgelegten Kran im Schwabenland. Mittlerweile haben sich seitdem immer mehr Störche dazugesellt.
Aktuell befinden sich zehn Nester auf diesem Kran und alle Nester sind belegt.
Siehe:
http://www.br.de/nachrichten/schwaben/stoerche-kran-kirchheim-100.html
Seit Pfingstmontag regt sich nun auch auf dem Riedinger Horst neues Leben.
Neben den schon gemeldeten Jungen im Nest von Paul + Pauline vom Spänebunker und von Jule + George vom Ederhorst, hat es nun auch im Nest von Feline + Friedrich auf dem Riedinger Horst Nachwuchs gegeben.
Bei den kühlen Temperaturen wechseln sich Papa Friedrich und Mama Feline sehr schnell ab, um sofort zu füttern und um sich wieder wärmend auf den Nachwuchs und die Eier zu legen.
Vielleicht können wir schon bald die nächsten Küken begrüßen und dies wird leichter erkennbar sein, als beim Ersten.
Da Fütterungen am ersten Tag des Schlüpfens eher nicht vorgesehen sind, denn das frischgeschlüpfte Küken zehrt am ersten Lebenstag noch von der im Dottersack befindlichen Nahrung.
Die Aussichten auf ein tolles Pfingstwetter, gaben in diesem Jahr wenig Anlass zur Freude.
Aber, als sich dann doch einmal die Sonne über Wabern blicken ließ, kam auch die frischgebackene Storchenmama Pauline in unseren Garten.
Sie stolzierte mit ihren roten Beinen über die Wiese, um blitzschnell ihre Beute mit dem langen Schnabel zu erhaschen.
Anschließend ging sie dann schnurstracks zum Teich und versuchte auch dort Beute zu machen, denn die frischgeschlüpften Jungen brauchen reichlich Nahrung.
Ein ausgewachsener Storch braucht ca. 500 g und ein Jungstorch bis ca. 1,2 kg Futter pro Tag.
Daher ist der Speiseplan der Störche weitgefächert und reicht von Würmern, Schnecken und Blindschleichen über Insekten, Mäuse, Maulwürfe und Kleinsäugern bis hin, zu Fischen und Fröschen.
Kleine Tiere wie z.B. Kaulquappen, werden im Wasser mit dem Schnabel ertastet und werden genauso wie beim Trinken, mit dem fast wagerecht in das Wasser getauchten Schnabel aufgenommen.
Ich konnte bereits gestern, am 14. Mai, beobachten, dass das Storchenpärchen Paul + Pauline
vom Spänebunker- in ihrem Verhalten etwas unruhiger war, als in den vergangenen Tagen.
Sie erhoben sich öfters als sonst von ihren Eiern und prüften noch intensiver, als sonst das Gelege.
Sicherlich konnten sie auch schon den ein oder anderen Laut der ungeborenen Storchenküken hören.
Damit hat die Kontaktaufnahme, zwischen den ungeborenen Jungen und den Storcheneltern, begonnen.
Ebenfalls kann ich sagen, dass beide Altstörche immer häufiger zusammen im Nest anzutreffen waren.
Nun kann ich heute, am 15.05.2013
berichten, dass auf dem Spänebunker, wo seit dem 13. April fest gebrütet wird, das erste Junge geschlüpft sein muss, vielleicht gar zwei..
Denn auf Grund meiner Beobachtung hat es mehrere Fütterungen gegeben.
Somit muss heute das erste Junge, vielleicht auch schon das zweite Junge geschlüpft sein.
Also, am 33. Tag.
Unsere Vermutungen sind daher wie vorausberechnet, wahr geworden.
Die Temperaturen haben sich eindeutig wieder gebessert und da in den nächsten Tagen öfters mit Regen gerechnet werden muss, wird auch die Regenwurmjagd erfolgreich sein.
Denn eine Fütterung mit Mäusen in den ersten Lebenstagen der Küken, ist aufgrund der Beutegröße, noch nicht
möglich!
Für die Storcheneltern besteht nun, neben der Pflege der geschlüpften Jungen, natürlich weiterhin Brutpflicht, denn die anderen im Nest liegenden Eier, müssen bis zum Schlupf weiterhin konstant warm gehalten werden.
Sicherlich wird es noch eine Weile dauern, bis man genau sagen kann wie viel Küken es letztendlich sein werden.
Neststandorte, Fortpflanzung, Balz,
Nestbau
In den letzten Tagen interessieren sich nicht nur Störche für unseren Schornstein.
All Morgendlich kommt ein Nilganspaar, um ca. eine Stunde den Ausblick zu genießen.
Wenn sie keine Anstalten machen, das Nest zu verlassen, werden sie nach geraumer Zeit von dem Storchenmännchen Paul, oder auch von dem Storchenmännchen Friedrich vom Riedinger Horst, vertrieben.
Nicht nur unser Schreinereischornstein wird jedes Jahr von Nilgänsen angeflogen, auch der Storchenhorst an der Eder wird immer wieder von Nilgänsen heimgesucht.
In den vergangenen Jahren hat die Nilgans ganz Europa erobert.
Sie gilt als ein sehr aggressiver Artgenosse.
Aber, solange sie sich nur ab und zu auf dem Storchenhorst aufhalten und sie von unseren erfahrenen Störchen immer wieder vertrieben werden, brauchen wir uns hoffentlich keine allzu große Sorgen machen.
Nachwuchs bei den Edertaler Störchen!!
Auf dem Storchenhorst in Edertal Giflitz hat das das Storchenpärchen Nachwuchs bekommen. Laut Herrn Wolfgang Lübcke ist das erste Küken möglicherweise am 13. Mai 2013 geschlüpft.
Somit betrug die Brutzeit in diesem Jahr 37 Tage, was jedoch außergewöhnlich lang ist. Es wird vermutet, dass die lange Brutzeit möglicherweise am viel zu kalten Wetter lag.
Wie ich bereits berichtet habe, hat sich am 28. April in dem Nest an der Eder bereits Nachwuchs eingestellt.
Schon fast traditionsgemäß war es bei dem Brutpärchen Jule + George als erstes so weit, dass sich die Küken aus dem Ei pellen.
(siehe Seitenende - Die ersten Storchenküken in Wabern sind geschlüpft!! 28.4.13)
Die Brutzeit von den beiden Storchenpärchen Paul und Pauline vom Spänebunker (Schlupftermin um den 15. Mai plus/minus), sowie Feline + Friedrich vom Horst Riedinger (Schlupftermin um den 19. Mai plus/minus), neigt sich ihrem Ende entgegen.
Zum Glück blieb es während der vergangenen Wochen relativ ruhig um die Brutpaare. Beide Paare blieben vor allzu großen Angriffen fremder Störche und Nestinteressenten verschont.
Immer mal wieder kommt es zwar zu kleinen Aufregungen und erregten Drohklappern, wenn in deutlicher Distanz zu den Nestern fremde Störche vorüberziehen, aber schnell wieder beruhigen sich die Paare und gehen zur Tagesordnung über.
Die angehenden Väter lassen sich durch nichts daran hindern , weiter an der Ausstattung der Behausung zu basteln.
Auch bei Friedrich und Feline gibt es immer wieder Äste und Zweige in Hülle und Fülle und ebenso Heu für die Nestmulde.
Bei jeder Ablösung bringt „Er“ reichlich Material zum Verbauen mit.
Vor vier Wochen konnte Herr Mench einen auf der Durchreise ziehenden Storch fotografieren.
Es sah ganz so aus, dass der Vogel auf dem Autodach in Guxhagen einen Zwischenstopp eingelegt hatte.
Da der Vogel einen eigenartigen Ring am Fuß trug, sehr zutraulich war und er auch keine Probleme mit menschlicher Nähe hatte, wollte ich nun Gewissheit haben woher dieser Storch stammt.
Vielleicht aus einem Tierpark, einem Zoo, oder evtl. aus einem anderen Land?
Nachdem ich dann die Bilder, nebst Anfrage an die Beringungszentrale gemeldet hatte, bekam ich die Mitteilung, dass es sich bei diesem Ring um einen Züchterring handelt .
In Deutschland (und anderen Ländern) gibt es verschiedene
Verbände und Vereine, die solche Ringe verwenden.
Im Gegensatz zu den wissenschaftlichen Ringen, wie sie die Beringungszentralen -Institute für Vogelforschung verwenden, ist es meistens unmöglich die genauen
Beringungsdaten der mit Züchterringen markierten Vögel zu ermitteln.
Dies liegt auch in der Funktion dieser Ringe begründet. Sie dienen nicht in erster Linie der Erforschung der Lebensweise der Vögel und werden nicht zentral erfasst.
Leider konnte das Institut für Vogelforschung nicht mit Daten zu diesem Ring weiterhelfen.
Züchterringe sind meistens geschlossene Ringe. Das heißt, dass diese
Ringe keinen Spalt besitzen und somit nur Jungvögel mit diesen Ringen
markiert werden können.
Im Gegensatz dazu sind wissenschaftliche Vogelringe sogenannte "Offene Ringe".Damit können auch ausgewachsene Vögel beringt werden.
Jeder dieser wissenschaftlichen Ringe hat eine individuelle Nummer und trägt die Aufschrift der betreffenden Beringungszentrale - Institut für Vogelforschung.
Wie z.B. bei dem Storchenweibchen Pauline.
Sie trägt die Ringnummer DEW 3X353 .
Ringnummer Helgoland
3X.....353
Vogelart Weißstorch (Ciconia ciconia)
Geschlecht Weiblich
Beringungsdatum 13.06.2006 auf den Tag genau [0]
Beringungsort Trebur-Oberach* (TK6016 DEED)
Darmstadt (Reg. Bez.), Deutschland
Distanz 146 km
Nach ein paar storchenfreier Tage, freue ich mich umso mehr, dass bei dem Brutpärchen Jule DEW 3X357 und George P 9050 vom Ederhorst die ersten Küken geschlüpft sind.
Also lag ich gar nicht mal so schlecht mit der Berechnung, Schlupftermin 29.04.2013.
Wie mir Frau Riedinger berichtet hat, ist am 28.04.2013 wohl das erste, vielleicht auch schon das zweit Junge geschlüpft.
Es dauert viele Stunden, bis sich das Küken aus dem Ei geschält hat.
Schwerstarbeit für das Junge.
Lange, bevor das Küken aus dem Ei schlüpft, besteht durch die Eischale ein Lautkontakt mit seinen Eltern.
Mit einem Eizahn, der sich an der Spitze des Oberschnabels befindet durchbricht das Küken die Schale des Eies. Hat es die Schale durchbrochen, dreht es sich langsam aus dem Ei heraus.
Das frischgeschlüpfte Junge wiegt etwa 70 bis 80 Gramm und ist feucht.
Die Duhnenfedern trocknen erst, durch das wärmende Gefieder seiner Eltern.
Nun dürfen wir gespannt sein, wann die nächsten Jungen schlüpfen.
Seit 2008 ist das in Frankreich beringte Storchenmännchen Geoge und die in Südhessen beringte Storchendame Jule auf dem Horst an der Eder am Brüten.
Brutstörchin Jule beim Hudern und liebkosen ihrer Jungen, säubern des Nestes und bei der Körperpflege.
Fotos: Ulrike Mose am 06. Mai 2013