Storchenjahr Teil 1 Januar - Februar 2014
Storchenjahr Teil 2 März - April 2014
Storchenjahr Teil 3 Mai - Juni 2014
Storchenjahr Teil 5 September - Dezember 2014
Der große Storchentrupp von mehr als 50 Weißstörchen, der sich im Raum Melsungen aufhielt, ist weitergezogen.
Auch die zehn Jungstörche aus Wabern haben sich nun von uns verabschiedet, um zum ersten Mal in ihrem Leben ihre lange Reise in den Süden anzutreten.
Das Nahrungsangebot war aufgrund des Wetters in diesem Sommer für die Aufzucht unserer Jungstörche wohl genial, denn zehn Jungstörche gab es noch nie in Wabern.
Wenn gleich wir bei den Storcheneltern Paul + Pauline vom Spänebunker, in diesem Jahr den Tod eines Kükens beklagen mussten, nahm die Aufzucht für die drei verbliebenen
Jungstörche ein erfolgreiches Ende.
Alle drei Jungen haben sich prächtig entwickelt und kaum, dass sie fliegen konnten, konnte man sie auf den Wiesen und Feldern beobachten.
Auch das Storchenpärchen Jule + George vom Ederhorst, welches seit 2008 fest verbandelt ist, hat für so manche Spannung gesorgt.
Zum ersten Mal konnte dieses Pärchen vier Junge zum Ausfliegen bringen.
Bei dem Storchenpärchen Feline + Friedrich vom Riedinger Horst, sind in diesem Jahr erstmalig drei Junge ausgeflogen.
Da die drei Jungstörche beringt sind, können wir sie vielleicht in Zukunft einmal an ihren Ringen wiedererkennen oder mit etwas Glück eine Rückmeldung über ihren Aufenthaltsort erhalten.
Mit einsetzender Geschlechtsreife in zwei bis vier Jahren ist es durchaus möglich, dass der ein oder andere Jungstorch in die Nähe seiner Geburtsstätte zurückkehrt.
Die Altstörche werden aber noch in Wabern bleiben, um sich von den Strapazen der vergangenen Monate zu erholen.
Foto: Naturfotograf Lutz Klapp. Storchenmännchen Josef 2012
Im Jahr 2012 hatte er seine Partnerin Feline und sein Junges im Nest allein zurückgelassen und wurde seitdem nicht mehr gesehen.
Die Hoffnung, dass er evtl. eine kleine Auszeit von seiner Familie genommen hatte, verschwand von Tag zu Tag.
Letztendlich verstärkte sich die Vermutung, dass das Storchenmännchen
Josef DEH H 9450 tot ist.
Tagebuch 12. Juni 2012 * Teil 4
Nun konnte er im August 2013 in Rheinland- Pfalz abgelesen werden.
Wiederfund (WH142/2014) der Ringnummer DEH/H0009450
Finder: Vogelwarte Radolfzell
Datum/Uhrzeit: 24.08.2013 (genaues Datum)
Programm:
Ort: RÜLZHEIM, KR. GERMERSHEIM
EURING-Region: DECR (RHEINHESSEN-PFALZ)
Land: Deutschland
Richtung: WNW
Entfernung: 1
Koordinaten: 49°09'23'' N / 008°17'09'' E(ohne Sekunden)
Art: Weißstorch
Fundzustand: Lebend u. frei (kontr. von Nicht-Beringer)
Fundursachen: Aus Entfernung abgelesen
Eine wunderbare Nachricht!!
Also hat sich unsere erste Vermutung bestätigt. Er war im Jahr 2012, mit seinen erst drei Jahren, noch nicht bereit für eine Brutaufzucht und einem Familienleben.
Umso erfreulicher ist es, dass er lebt und vielleicht irgendwo eine andere Familie gründet.
Das Alter dazu hat er ja jetzt.
Obwohl wir noch nicht an ein Ende des Sommers denken wollen, hat die Aufbruchsstimmung unter den Jungstörchen begonnen.
Auch in Wabern hätte man gestern ihren Abflug vermuten können, als am Vormittag zwölf Störche so hoch über den Ort kreisten und anschließend abzogen.
Mit dem Untergang der Sonne kehrten sie dann aber wieder zurück, um ihre Schlafplätze aufzusuchen.
Doch in den letzten Nächten geht es bei der Schlafplatzsuche ziemlich turbulent zu.
Ein leeres Nest kommt ebenso vor, wie ein volles Nest. Denn der ein oder andere Jungstorch hat bereits die Bindung zu seinem Brutnest aufgegeben.
Auch die drei Jungen von Paul + Pauline übernachten in den letzten Nächten nicht immer auf ihrem angestammten Schlafplatz.
So nächtigten z.B. zwei von ihnen am 11. August auf unserem Schornsteinnest.
Der
dritte Jungstorch übernachtet nun schon die dritte Nacht auf der Ausweichplattform auf unserem Schreinereidach.
Die Altstörche Paul + Pauline nächtigen mal auf den Bahnlaternen, mal auf dem Spänebunker, oder wie am 10. August im
Nest auf unserem Schreinereischornstein.
Dieses Verhalten könnte auf die unmittelbar bevorstehende Abreise der Jungstörche hindeuten.
Also, es wird wohl nicht mehr lange dauern, bis die lange Reise in den Süden beginnt.
Die Storchensaison ist fast zu Ende.
Auch die zwei Störche, die sich in diesem Jahr verstärkt auf den Wiesen und Feldern rund um Maden, einem Ortsteil von Gudensberg aufhalten, nutzen die letzten Tage um es sich noch einmal richtig
gut gehen zu lassen, bevor sie die Reise in den Süden antreten.
Am Sonntagnachmittag konnten wir sie auf den nassen Wiesen bei der Futtersuche beobachten.
Nicht weit von dem neu errichteten Storchenhorst, der den beiden Störchen seit geraumer Zeit nicht nur als Schlafplatz dient.
Es sieht ganz so aus, dass sie die künstliche Nisthilfe tatsächlich angenommen haben.
Einer der Beiden trägt die Ringnummer DEH HC 085.
Beringungsdaten:
Erstring: HC..85 / DEH (Hiddensee)
Vogelart: Weißstorch (Ciconia ciconia)
Geschlecht: nicht angegeben
Alter: Nestjung
Datum: 27.06.2011
Ort: IMMELBORN, Wartburgkreis, Thüringen, Deutschland
Wiederfunddaten: WH18338/2014
Geschlecht: nicht angegeben
Datum: 10.08.2014 / DG:0
Ort: GUDENSBERG (3km S), Deutschland
Status: Lebend u. frei (kontr. von Nicht-Beringer)
Aus Entfernung abgelesen
Bemerkungen: OT Maden, Nestbau
Irgendwann im August oder September, werden sie dann, sobald die Thermik günstig ist, in ihr Winterquartier fliegen.
Hoffen wir, dass sie wiederkommen und vielleicht im nächsten Jahr, zum ersten Mal eine Familie gründen.
Natürlich auf dem neuen Nest in Maden!!
Noch sind sie alle da!!
Doch die Zeiten, in denen die Waberner Storchennester voll besetzt sind, werden so langsam weniger, denn im zweiten, bzw. dritten August- Drittel werden wir eines Tages feststellen müssen, dass nur noch die Altstörche anwesend sind.
Drei bis vier Wochen dürften unsere zehn Waberner Jungstörche in Wabern noch bleiben, ehe sie die große Reise in den Süden antreten.
Bis dahin durchstreifen sie, in Begleitung ihrer Eltern, die Felder und Wiesen in der Region Wabern.
Nun gilt es für die nächsten Wochen, sich am „gedeckten Tisch“ zu stärken, denn auf den frisch bearbeiteten Äckern werden sie genug Mäuse finden, um sich für die bevorstehende, lange Reise ein
ausreichendes Fettdepot anzulegen.
Mitte August werden sie dann von ihrem Sammelplatz aus, gen Süden starten.
Die Altstörche aber brauchen zwei, drei oder sogar vier Wochen länger als ihre Jungen, bis sie sich den nötigen Reisespeck angefressen haben, um dann auch die Reise in ihr Winterquartier anzutreten.
Aber, da man ja mit unseren Waberner Altstörchen mit allem rechnen muss, kann es auch ganz anders ausgehen und es bleiben wieder zwei der drei Storchenpärchen den Winter über hier.
Das Nest auf unserem Schreinereischornstein gehört längst
zu den festen Plätzen der drei Storchenjungen von Paul + Pauline. Inzwischen sind die Drei zu einer stattlichen Größe herangewachsen
und sind in ihrem Aussehen von den Eltern Paul + Pauline kaum
noch zu unterscheiden.
Man kann sie aber im Gegensatz zu den Altvögeln an den verkürzten Federn am Vorderhals, sowie auch an den dunkleren Beinen und an ihren noch etwas kürzeren und dunkleren Schnäbeln erkennen.
Obwohl die Schnäbel erst mit dem Erreichen der Geschlechtsreife (2 - 3 Jahre) leuchtend rot werden, haben die Schnäbel der Jungstörche vom Spänebunker, eine leichte Rotfärbung fast zu 2/3
angenommen.
Es sind nur noch die Schnabelspitzen dunkel.
Bei den Altstörchen sind die Schnäbel und Beine rot.
Endlich,
sturmfreie Bude auf dem dreißig Meter hohen Schornsteinnest Mose.
Die Storchenfamilie Paul + Pauline vom Spänebunker war mit ihren drei Minis ausgeflogen und so hatten die drei Jungstörche vom Riedinger Horst eine echte Chance sich
eine Zeit auf dem Schornsteinnest aufzuhalten, ohne sofort wieder vertrieben zu werden.
Auch ihre Storcheneltern Friedrich + Feline waren zu diesem Zeitpunkt nicht zu Hause.
Weit und breit war keiner zu sehen.
So nahmen die drei Jungen Lena, Lia + Luna doch gleich die Gelegenheit beim Schopf, um es sich endlich einmal auf dem hohen Schornsteinnest gutgehen zu lassen.
Von hier oben hat man eben einen Rundum - Weitblick und auch der Wind weht eine Stufe stärker als zu Hause auf dem Riedinger Horst.
Beste Voraussetzungen zum guten Abheben.
Die Jungen vom Storchenpärchen Paul + Pauline werden von Tag zu Tag mobiler.
Zwei der drei Jungstörche scheinen schon einen Lieblingsplatz entdeckt zu haben.
Wenn die Elternstörche Paul + Pauline es zulassen, sitzen sie immer öfter auf unserem Schornsteinnest, um neugierig die Umgebung zu beobachten.
Die Südpfalz ist mit dem Storchendorf Bornheim ein Storchenparadies und so wollten wir uns die diesjährige Einladung zur Eröffnung des neuen Ausstellungsteiles „ Lebensraum für Störche im Storchenzentrum, sowie dem alljährlichen Storchenfest nicht entgehen lassen.
Wir machten uns auf die Reise und so konnten wir uns bei unserem Kurzurlaub von
den vielen Störchen,
die auf Masten, Haus, Kirchen- und Scheunendächern nisten, überzeugen.
Die Storchentour führte uns u.a. zu den belegten Storchennestern in Landau, Bornheim, Offenbach, Bellheim, Essingen , Hochstadt, Zeiskam, Ottersheim nach Knittelsheim, wo wir uns im Waldhaus „Knittelsheimer Mühle“ von dem ereignisreichen Tag erholten.
Nach einer erholsamen Nacht und einem guten Frühstück, ging es am nächsten Tag zurück nach Bornheim, vorbei an den Störchen in den Queichwiesen.
Hier kann man in der ersten Augusthälfte vor dem Abflug in den Süden, hunderte Störche auf den bewässerten Wiesen bei der Futtersuche beobachten.
In Bornheim angekommen, waren trotz unbeständigem Wetter kaum noch Sitzplätze auf dem Festplatz unter dem spektakulären Storchenhorst, nur wenige Schritte vom Storchenzentrum entfernt, zu ergattern.
Unsere Blicke gingen ständig nach oben zum belegten Storchenhorst, unter dem die vielen Storchenfreunde und Teilnehmer feierten.
Den anwesenden Störchen machten die vielen Menschen und die Musik nichts aus.
„Sie wussten wohl, dass die Gäste hauptsächlich zu ihrem Wohl da waren.“
Nachdem wir dann das Storchenzentrum mit dem neuen Ausstellungsteil „Lebensraum für Störche“ besichtigt hatten und anschließend mit Interesse an dem Vortrag von Pirmin Hilsendegen über das Besenderungsprojekt teilnahmen, nutzten wir zu allerletzt noch die Gelegenheit, an der Führung von Christian Reis und Thomas Antrett in der Storchenscheune teilzunehmen.
Das Wochenende in der Pfalz ging zu Ende, unsere Heimfahrt zu „unseren“ drei Waberner Storchenpärchen mit ihren zehn Jungen setzten wir am späten Nachmittag fort.
Es waren schöne und lehrreiche Tage, vollgepackt mit viel neuen Eindrücken und Erfahrungen,
mit neuen Menschen und Begebenheiten,
Begegnungen mit Störchen, Störchen, Störchen…..und mit der Natur.
Es war einfach nur herrlich und es wird nicht der letzte Besuch bei den Pfälzern und ihren Störchen gewesen sein.
Heute Morgen konnte mein Mann beobachten, wie zwei der drei Jungstörche vom Spänebunker Blecher die Geborgenheit des Brutnestes verließen und ihre noch etwas wackeligen Ausflüge erfolgreich absolvierten.
Das dritte Junge, welches sich auf dem sicheren Nest aufhielt, schaute den zwei Ausflüglern interessiert hinterher.
Auch die beiden Eltern Paul + Pauline befanden sich in Sichtweite, um die Flüge ihrer Kleinen zu bewundern.
Flugübungen, erste Erkundungen
Nachmittags ist Badezeit bei dem Storchenmännchen Paul.
Er genießt das Bad, bzw. das Abtauchen im kühlen Wasser.
Nicht nur um sich zu erfrischen, sondern auch um sich von Schmutz und lästigen Parasiten zu befreien.