Auch am letzten Tag im Juni klettert die Quecksilbersäule auf über 28 Grad im Schatten.
Die Prognosen für die nächsten Tage versprechen in dieser Hinsicht keine Abkühlung, im Gegenteil.
Es soll sehr heiß werden!
Wenn im Lebensraum der Störche genügend Wasser und Nahrung vorhanden ist, passen sich die Vögel bestens diesen hohen Temperaturen an und ertragen dies ohne erkennbare Beeinträchtigung.
Da flugfähige Jungstörche erst Erfahrungen beim Erbeuten von Mäusen und anderen Beutetieren sammeln müssen, liegt der Fangerfolg natürlich unter dem der Altstörche.
Also müssen die Elternstörche immer wieder mit zusätzlichem Futter aushelfen, so dass ihre Storchenkinder satt werden.
So war der Anlass für die Rückkehr vom Jungstorch Krümel Hartmut zum Nest auf den Spänebunker auch schnell ersichtlich.
Es sollte wohl bald Futter geben und das wollte er sich nicht entgehen lassen.
Denn zu den Aufgaben der Storcheneltern Paul und Pauline gehören immer noch regelmäßige Fütterungen im
Nest.
Kaum war Mama Pauline und Papa Paul im Nest gelandet, nahm der Jungstorch
Krümel Hartmut sofort seine Bettelstellung ein, um eine Portion Futter von Papa Paul einzufordern.
Doch dann erblickte die kleine Storchenfamilie am Himmel das Storchenpärchen Jule + George von der Eder.
Dies gefiel der Storchenfamilie vom Spänebunker gar nicht.
Nach heftigen Drohgebärden flog zum Zeichen ihrer Dominanz das Storchenweibchen Pauline auf unser Schornsteinnest und das
Storchenpärchen Jule + George verabschiedete sich wieder und flog in Richtung Eder.
Heute um 16:56 Uhr verließ der Jungstorch Krümel Hartmut, zusammen mit seinem Storchenvater Paul, erstmals für knappe drei bis fünf Minuten
seine sichere Kinderstube.
Aber der Reihe nach.
Kurz vorher beobachtete ich noch mit drei interessierten
Besuchern aus Besse das Geschehen auf dem Spänebunker.
Krümel Hartmut stand im Nest und beobachtete seinen Vater Paul, der sich zu dieser Zeit noch auf einem Bahnmast, unterhalb des Horstes
aufhielt.
Dann ging alles ganz schnell.
Das Storchenmännchen Paul flog zurück zum Nest und startete sofort wieder, gefolgt von seinem Jungen.
Auf einmal war das Nest leer!
Nach 63 Tagen +/- Nestlingszeit hat er nun seinen ersten Flug gewagt.
Vor lauter Aufregung konnte ich nur ein verwackeltes Foto von den zwei fliegenden Störchen machen.
Um 17:00 Uhr war der Jungfernflug bereits Geschichte und die sonst so schwierige Landung, war auf Anhieb geglückt.
Der Jungstorch Krümel Hartmut setzte so, wie auch sein Papa Paul eine gekonnte Punktlandung hin.
Danach musste sich Vater und Kind erst einmal von dem Erfolgserlebnis erholen.
Die vier Storchenkinder vom Riedinger Horst wachsen und wachsen und werden immer älter.
Heute vor sechs Wochen regte sich neues Leben auf dem Nest von dem Storchenpärchen Friedrich und Feline und somit sind die vier Jungstörche jetzt in einem Alter zwischen
40 und 46 Tagen.
Vor eineinhalb Wochen gehörten die vier Jungen zu den Kandidaten, die ihre Personalausweise (ELSA Ringe) oberhalb des Intertersalgelenkes angelegt bekamen.
Diese Kunststoffringe bestehen aus zwei Hälften, die bei der Beringung zusammengesteckt werden.
Nun haben die Jungen mit den Namen Marina, Martha, Mirca und Marcello bereits dreiviertel der Nestlingszeit hinter sich gebracht.
Wollen wir mal sehen, welche Erkenntnisse uns die vier frisch beringten Störche in den nächsten Jahren noch so bescheren
werden?
Aber bleiben wir im Jahr 2015.
Auf dem Nest von Friedrich und Feline machen die Jungstörche Marina, Martha, Mirca und Marcello bislang einen guten Eindruck
und sind mit viel Begeisterung bei der Fütterung dabei.
Sie bleiben auch mehr und mehr allein im Nest und es stellt sich schon einmal die Frage, wann die vier Jungen zu ihrem Jungfernflug starten werden.
Doch dies wird noch ein ganzes Weilchen dauern.
Da die Nestlingszeit ca. zwei Monate dauert, werden sie vermutlich in ca. 25 Tagen +/- in der Lage sein, ihr Nest erstmals zu verlassen.
Also werden wir uns noch bis Mitte 30 KW, Anfang 31 KW gedulden müssen.
Unsere größten Sorgenkinder waren in der vergangenen Woche die drei Storchenjungen vom Spänebunker, die am 10. Juni schwer verletzt aus dem Nest entnommen werden
mussten.
Seitdem müssen sie sich wieder, nach einem Angriff der Brutstörchin Jule von der
Eder, von den schweren Verletzungen in der Pflegestation in Niedermöllrich erholen.
Die Geschichte kann man unter dem Tagebucheintrag vom 11. Juni 2015 Brutstörchin Jule greift Jungstörche
an hier ausführlich lesen!!
Nach einer Woche intensiver Pflege von Andrea Krüger- Wiegand geht es den drei Jungstörchen nun schon wieder besser.
Wenn sie weiterhin so gute Fortschritte machen und die Pflege, sowie die medizinische Versorgung auch weiter so gut anschlägt, steht einer späteren Auswilderung wohl nichts im Wege.
Doch bis dahin ist noch ein langer Weg.
Wir wünschen den drei Jungstörche mit den Namen
Claus mit der Ringnummer DEW 4T 213,
Doris mit der Ringnummer DEW 4T 214 und
Mizo mit der Ringnummer DEW 4T 215
weiterhin alles Gute und dass sie wieder ganz gesund werden.
Der
gestrige Tag wird wohl in punkto Dramatik in die Geschichte des Nestes auf dem Horst Blecher eingehen.
Seit der Ansiedlung unserer Waberner Störche im Jahr 2002 hat sich meines Wissens nichts Vergleichbares auf den Waberner Storchenhorsten ereignet.
Die vier Jungstörche von dem Storchenpaar Paul + Pauline wurden auf dem Spänebunker von der Brutstörchin Jule vom Horst an der Eder aufs
schlimmste attackiert.
Das Brutpaar von der Eder hatte vor ein paar Wochen ihren kompletten Nachwuchs verloren und versuchte seitdem immer wieder die beiden anderen Brutpaare zu stören.
Wollten die Ederstörche umziehen? 28.05.2015
Dieses Verhalten passiert bei Weißstörchen nach einem Totalverlust ihrer Brut immer wieder einmal und kann bei schlimmen Angriffen auf Jungstörche tödlich enden.
So wie hier auf dem Videoclip muss es sich auch auf dem Spänebunker abgespielt haben.
Angriff auf
Jungstorch
Gestern
nun trat die Storchendame Jule nicht nur als Störenfried auf, sondern als äußerst aggressive Störchin, die die Absicht hatte die Jungstörche ernsthaft zu verletzen oder zu
töten.
Nachdem Alexandra Riedinger vom Horst Riedinger den Angriff auf die Jungstörche beobachtet hatte, informierte sie Frau Krüger- Wiegand von der Storchenpflegestation in Niedermöllrich.
Diese wiederrum informierte mich darüber, mit der Bitte nachzusehen.
Dort angekommen konnte ich mich selbst davon überzeugen, wie die Störchin Jule die Jungen heftig attackierte.
Gegen die kraftvollen Schnabelhiebe der Störchin waren die vier Jungen vollkommen chancenlos.
Beide
Elternstörche waren zur Zeit des Angriffs auf Nahrungssuche.
Nachdem ich mir
das OK von der Familie Blecher geholt hatte, versuchte ich die aggressive Störchin durch lautes aufeinanderschlagen zweier Bretter zu stören, um wenigstens dafür zu sorgen, dass sie von den
Jungen abließ.
Ich sah, dass mindestens zwei der Jungstörche deutliche Verletzungen am Kopfbereich davongetragen hatten.
Erst als die Storchenmama Pauline von der Nahrungssuche zurückkam, verließ die zum Teil blutverschmierte Störchin Jule das Nest auf dem
Spänebunker.
Daraufhin benachrichtigte ich Frau Krüger Wiegand, die sich aber schon auf dem Weg nach Wabern befand. In der Zwischenzeit hatte mein Mann Dieter die Firma Koch aus Gudensberg angerufen, um evtl. mit einem Kran auf den ca. 26 - 28 Meter hohen Spänebunker zu gelangen.
Da aber alle Kräne auf verschiedenen Baustellen im Einsatz waren und nur ein rasches Eingreifen die verletzten Jungstörche retten
konnte, wurde die Feuerwehr benachrichtigt.
Nachdem der Brandinspektor der Gemeinde Wabern Claus Steinmetz die Einsatzkräfte der Fritzlarer Feuerwehr angefordert hatte, bahnte sich der Leiterwagen den Weg zum Storchenhorst.
Ein paar Minuten nach Eintreffen des Fahrzeuges, stand der Leiterwagen auf seiner Einsatzposition.
Andrea Krüger- Wiegand fuhr auf der Drehleiter zusammen mit einem Feuerwehrmann auf das ca. 28 Meter hohe Nest, um die verletzten, oder vielleicht auch toten Jungstörche zu bergen.
Oben angekommen konnte sie feststellen, dass ein Jungstorch nur ein paar Blessuren davon getragen hatte.
Er wurde noch vor Ort wundversorgt und blieb im Nest.
Die drei Geschwister wurden geborgen!
Sie waren von den Schnabelhieben schwer verletzt worden und wurden nach der Bergung sofort dem Tierarzt vorgestellt.
Nun werden die drei Jungstörche, von denen sich zwei laut Aussage von Andrea Krüger- Wiegand in einem sehr kritischen Zustand befinden, in der Pflegestation gepflegt und werden hoffentlich wieder ganz gesund.
Allen Helfern ein besonderes Dankeschön!!
Die einzige Hilfe für den verbliebenen Jungstorch auf dem Spänebunker besteht wohl darin, dass
sich immer ein Elternstorch auf dem Nest aufhällt!
Für die nächsten Tage können weitere Angriffe nicht ausgeschlossen werden, auch nicht bei dem
Riedinger Horst, auf dem auch vier Junge großgezogen werden.
An
dem vorerst letzten Brückentag bahnte sich für Mensch und Tier ein sehr heißer Tag an.
Die Temperaturen lagen schon am Vormittag deutlich über 20 Grad.
Am Nachmittag erreichte dann die Hitze Werte von über 30 Grad im Schatten und so konnten wir das Storchenpärchen Paul + Pauline überaus oft an und in unserem Gartenteich beobachten.
Im
Lebensraum von den Störchen Paul + Pauline spielt das Wasser eine wichtige Rolle, denn in unserem Teich finden sie neben dem Element Wasser unter anderem auch ein
Angebot an Nahrung, auf das so mancher Storch verzichten muss.
Pfingsten, Hitze, Durst + weiße Strümpfe 10.06.2014
Aber am Freitag stand
neben der Nahrungssuche erst einmal das Wasser im Vordergrund.
Den ganzen Tag über wurde Wasser aufgetankt und zu den Jungen auf den Spänebunker transportiert.
Da die Jungen bei diesen heißen Temperaturen den Flüssigkeitsbedarf nicht mehr alleine nur aus der Nahrung ziehen können, ist das herbeigetragene Wasser nicht nur für den Durst, sondern es ist
auch gut für eine willkommene Abkühlung.
Doch
auch nach Essbaren muss gesucht werden.
Von unserem Schornsteinnest hat das Storchenpaar einen guten Überblick.
Denn von dort oben könne sie dem Schauspiel im Wasser zusehen.
Ein Gartenteich voller Leben!!
Neues Leben hält Einzug! 09.05.2014
Bei diesen heißen Temperaturen sind vor allem die Frösche nicht zu übersehen und zu überhören.
Die Störche Paul + Pauline sehen wie sich die etwas größeren Wasserfrösche versammeln und ihre weißen Schallblasen aufblähen.
Auch die kleineren Teichfrösche, die sich vorwiegend am Uferbereich befinden, können sie gut beobachten. Die Teichfrösche sitzen stundenlang am Ufer, sonnen sich und sind wegen ihres tagaktiven Wesens leicht zu beobachten.
Beide Froscharten sind
grün und lassen sich nicht immer leicht voneinander unterscheiden.
Typisch für alle Wasserfrösche sind die großen weißen Schallblasen.
Der Unterschied zu den Teichfröschen sind ihre offenbar längeren Beine.
Unseren Störchen Paul + Pauline ist es letztendlich egal, ob sich Teich- oder Wasserfrösche im Teich tummeln.
Ihnen werden neben der Vielzahl an kleineren und größeren Insekten, beide Arten gleichermaßen als Storchennahrung willkommen
sein.
Unser Traumpaar von der Eder, das sich in den letzten Tagen eher rar gemacht hatte, erfreute uns am vergangenen Feiertag wieder durch eine längere Anwesenheit auf unserem Schornstein.
Aber nicht nur das Schornsteinnest ist heiß begehrt, auch der ein oder andere Bahnmasten ist für das Storchenpaar Jule + George hoch interessant.
Immer wieder werden die Masten von ihnen angeflogen, besetzt und begutachtet.
Dies ist nicht ganz ungefährlich!!
Die Bahnmasten mit ihren elektrischen Leitungen bergen nach wie vor Gefahren für die Großvögel.
Unsere Waberner Weißstörche wurden bislang selten Opfer von Unfällen an den Masten und Leitungen.
Doch da es immer wieder vorkommt, dass die Vögel unter oder auch zwischen den elektrischen Leitungen hindurchfliegen, waren glücklicherweise nur der damalige Brutstorch Felix, sowie ein Jungstorch von einer Kollision betroffen.
Beide haben den Aufprall gegen die Leitung überlebt.
Nachdem sich auf unserem Schornsteinnest die Aufregungen der letzten Tage wieder gelegt hatten, wagte sich heute erneut die Storchendame Jule von der Eder, in den
Luftraum über dem Schreinereischornstein, mit einer kurzen Landung im Nest.
Doch viel länger als ein paar Minuten hat der Spuk nicht gedauert.
Das dominante Weibchen Pauline vom Spänebunker brachte eindeutig zum Ausdruck, wer hier die Chefin ist.
Durch lang anhaltendes Klappern und aggressives Fauchen wurde die Rivalin wie erwartet vertrieben.
Die Störchin Jule flog wieder in Richtung Eder, wo wahrscheinlich ihr Partner George schon auf sie wartete.
Wollten die Ederstörche umziehen? 28.05.2015
Die Brutstörchin Pauline erholte sich kurz danach von dem Stress und der Aufregung, um dann unterstützt von einigen kurzen Flügelschlägen, zurück auf den Spänebunker zu
fliegen.
Dort wartete schon sehnsüchtig ihr Nachwuchs auf sie.