Tue was du tust
Es kamen einmal ein paar Suchende zu einem alten Meister.
"Meister", fragten sie "was tust du, um glücklich und zufrieden zu sein?
Wir wären auch gerne so glücklich wie du."
Der Alte antwortete mit mildem Lächeln: "Wenn ich liege, dann liege ich.
Wenn ich aufstehe, dann stehe ich auf.
Wenn ich gehe, dann gehe ich und wenn ich esse, dann esse ich."
Die Fragenden schauten etwas betreten in die Runde.
Einer platzte heraus: "Bitte, treibe keinen Spott mit uns.
Was du sagst, tun wir auch. Wir schlafen, essen und gehen.
Aber wir sind nicht glücklich. Was ist also dein Geheimnis?"
Es kam die gleiche Antwort: "Wenn ich liege, dann liege ich.
Wenn ich aufstehe, dann stehe ich auf.
Wenn ich gehe, dann gehe ich und wenn ich esse, dann esse ich."
Die Unruhe und den Unmut der Suchenden spürend fügte der Meister
nach einer Weile hinzu: "Sicher liegt auch Ihr und Ihr geht auch und Ihr esst.
Aber während Ihr liegt, denkt Ihr schon ans Aufstehen.
Während Ihr aufsteht, überlegt Ihr wohin Ihr geht und während Ihr geht,
fragt Ihr Euch, was Ihr essen werdet.
So sind Eure Gedanken ständig woanders und nicht da, wo Ihr gerade seid.
In dem Schnittpunkt zwischen Vergangenheit und Zukunft findet
das eigentliche Leben statt.
Lasst Euch auf diesen nicht messbaren Augenblick ganz ein
und Ihr habt die Chance, wirklich glücklich und zufrieden zu sein."
(aus dem Zen)
Am Ende dieses Jahres stehen wir wieder ganz am Anfang
– eines neuen Jahres, neuer Möglichkeiten und neuer Wege.
Gewiss wird sich vieles ändern.
Doch was bleibt, ist die Erinnerung an wertvolle Erfahrungen und
der Dank für alles, was uns verbindet.
Ich wünsche Ihnen ein erfülltes Weihnachtsfest
und ein hoffnungsvolles, glückliches Jahr 2017.
Ihre Ulrike Mose
Viele
Jungstörche sind in den letzten Tagen in den Süden aufgebrochen, ebenso haben sich bereits auch etliche der Altstörche auf den Weg gemacht.
Schon am 10. August verließen die drei Jungstörche vom Storchenhorst II - Spänebunker Blecher, sowie der Brutstorch
Rudi mit seinen drei Jungen vom Storchenhorst I - Niedermöllrich ihre Nester, um die große Reise anzutreten.
Die übrigen Waberner Störche sollten ihnen wohl in den nächsten Tagen folgen.
So
verließen die zwei beringten Jungstörche vom Storchenhorst IV- Riedinger ihr Nest am 13. August, der dritte beringte Jungstorch Flora
durfte leider nicht dabei sein.
Er wurde wegen einer Stoffwechselstörung aus dem Nest genommen, um in der Pflegestation wieder zu Kräften zu kommen.
Unsere Brutstörchin Antonia hat nun doch noch die gemeinsamen Tage mit ihrem Partner Paco auf dem Storchenhorst III – Schreinereischornstein Mose genutzt.
Nachdem sich Antonia von den Strapazen der schwierigen Aufzucht erholen konnte, gönnte sie sich noch einige Ruhetage und sammelte die letzten Tagen in Wabern, noch Kraft für die lange Reise.
Sie ist am 14. August auf den Weg in ihr Überwinterungsgebiet aufgebrochen.
Nun war das Storchenmännchen Paco wieder solo!!
Dennoch blieb es in den Waberner Storchennestern weiter spannend.
Wie lange würde wohl Paco noch bleiben?
Nach ein paar kinder- und partnerlosen Tagen, verließ dann am 15. August auch die Brutstörchin Romy vom Storchenhorst I - Niedermöllrich ihr Nest, um in ihr Winterquartier zu ziehen.
Am 20. August war es dann auch bei unserem Brutstorch Paco soweit.
Das Paco sich auf die Socken gemacht hatte, erfuhren wir allerdings erst, als bis zum Einbruch der Nacht unser Storchenmännchen nicht mehr auf dem Schornsteinnest
erschien.
Am 21. August war es sicher, dass das Storchenmännchen Paco auf den langen gefährlichen Zug gegangen ist.
Das leere Schornsteinnest erweckte sofort die Aufmerksamkeit von Paul + Pauline, dem Storchenpaar vom Spänebunker.
Sie verbrachten die darauf folgende Nacht wieder in ihrem ehemaligen Brutnest, auf unserem Schreinereischornstein.
Dabei zeigten die zwei Zurückgebliebenen, dass sie ihre Besitzansprüche am Schornsteinnest immer noch deutlich machen.
Die zwei Jungstörche vom Storchenhorst V – kath. Kirche, haben als letzte der Waberner Jungstörche, die Reise am 23.
August in den Süden angetreten.
Ihre Storchenmutter Feline flog am 24. August los, also nur einen Tag später.
Nun halten nur noch das Storchenpaar Paul + Pauline vom Storchenhorst II – Spänebunker Blecher, sowie die Brutstörchin Jule vom Storchenhorst
IV – Riedinger und der Brutstorch George vom Storchenhorst V – kath. Kirche die Stellung.
Ich denke, da sie auch in den vergangenen Jahren die Wintermonate in Wabern verbracht haben, ist ihnen wahrscheinlich der Zugtrieb gänzlich abhandengekommen.
Die Storchensaison geht nun ihrem Ende entgegen.
Es ist Anfang August, Zeit dass sich die Jungstörche auf die Reise in den Süden begeben.
Eine interessante Beobachtung am heutigen Vormittag konnte ich um 11:20 Uhr machen. Eine außergewöhnlich große Anzahl von 26 Störchen, zog in Richtung Ederauen, um eine Rast für die weitere Reise
in den Süden einzulegen.
So viele Vögel müssen abends aber auch einen Schlafplatz finden.
Während unsere Waberner Jungstörche noch auf ihren Brutnestern übernachten suchen sich die durchziehenden Störche ihre Schlafplätze auf Hausdächern, Lampen, Masten und Bäumen.
Und so wurde uns während des gesamten heutigen Abends so einiges geboten.
Es ist schon lange her, dass sich solch ein Treiben rund um unser Schornsteinnest beobachten ließ.
Ab 19:00 Uhr ging das Theater richtig los.
Die Durchzügler hatten die Abwesenheit von unserem Storchenpaar Paco + Antonia genutzt, um im Schornsteinnest, sowie auf den Bahnmasten, Laternen und dem Ausweichhorst
Fuß zu fassen.
Auch der verletzte Jungstorch von gestern Abend konnte sich immer wieder aufs Neue, den Platz auf dem Ausweich sichern.
Bei den ständigen An- und Abflügen gab es ein allgemeines Kuddelmuddel.
Erst
als unsere Altstörche Paco + Antonia von der Nahrungssuche zurück auf ihr Nest kamen, beruhigte sich die Situation.
Alle Jungstörche suchten sich einen Übernachtungsplatz und durften bleiben.
Am 10. August hat sich dann der Reisetrupp, zusammen mit unseren drei Jungstörchen vom Spänebunker auf die lange Reise
begeben.
Vielleicht hat sich auch das Storchenmännchen Rudi mit seinen drei Jungen dem Trupp angeschlossen, denn die vier Möllricher konnten nach dem
10. August nicht mehr gesichtet werden.
Hoffen wir, dass sie gesund bleiben und viele von ihnen wiederkommen!
Heute
Abend schaute ich nicht schlecht, als ich auf unserem Schornsteinnest nicht nur unsere beiden Altstörche Paco + Antonia sah, sondern darüber hinaus noch zwei fremde
Jungstörche.
Einer hatte auf dem Ausweichhorst Platz genommen, der zweite Jungstorch auf einem Bahnmasten, ca. 40 Meter von den Nestinhabern Paco + Antonia entfernt. Unser
Storchenpaar schien sich an den fremden Jungstörchen nicht zu stören. Sie erlaubten den Jungen auf den Ruheplätzen zu übernachten, ohne sie zu vertreiben.
Beim
Blick durch mein Spektiv konnte ich sehen, dass der Jungen auf dem Ausweichhorst, verletzt war.
Nicht nur, dass er am rechten Bein oberhalb des Intertarsalgelenkes eine kleine Verletzung hatte, auch das Gelenk darunter war geschwollen.
Ohne Fleiß, keinen Preis!
Vom Jungfernflug der Waberner Jungstörche an gerechnet, werden die Ausflüge der jungen Flieger von Tag zu Tag länger.
Auch heute wurden sie bei ihrem Flugtraining für die große Reise in den Süden von unserem Storchenpaar Paco + Antonia genau
beobachtet.
Mit dem Wegzug unserer Waberner Jungstörche wird es wohl nicht mehr ganz so lange dauern.
Wieder konnte ich auf unserem Schornsteinnest einen fremden, beringten Altstorch ablesen.
30.06.2016 * Fremdstorch auf dem
Schornsteinnest.
Er trug rechts oben einen ELSA Ring, dessen Nummer DER AN 738 ich schon im vorigen Jahr einmal abgelesen hatte.
Vielleicht wollte er sich kurz vor Ende der diesjährigen Storchensaison auch einmal das Revier von seinen Artgenossen Paco + Antonia
anschauen.
Erst als unser Storchenpaar von ihrer Nahrungssuche zurückkam und schnurstracks auf ihren Schornstein zuflogen, verließ der sich ruhende Fremdstorch fluchtartig das Schornsteinnest.
Wir werden uns wohl an die Marotten dieser Storchenehe gewöhnen müssen.
Denn seit zehn Tagen hatte sich unsere Storchendame Antonia wieder einmal nicht auf dem Schornsteinnest blicken lassen.
Heute Abend dann erschien plötzlich Madame Antonia wieder am Nest und blieb bei ihrem
Partner Paco, als wäre nichts geschehen .