In
diesem Jahr haben sich bis auf zwei Junge alle unsere Waberner Jungstörche schon recht früh auf den ersten Zug in den Süden begeben.
In aller Stille haben sie uns nach und nach verlassen. Ungewöhnlich für die Waberner Jungstörche, denn in den vergangenen Jahren sind sie immer zusammen geflogen.
Eine Ursache dafür könnte sein, dass die Jungstörche das anhaltende warme Klima für den geeigneten Aufbruch in den Süden hielten. Die sehr langanhaltende Trocken- und Hitzeperiode hat vielleicht
eine Rolle gespielt, denn auf den überaus trockenen Wiesen und Feldern ging das Nahrungsangebot fast gen Null.
Während
sich nun 13 unserer Waberner Jungstörche auf den Weg in den Süden befinden, sind zwei der drei Jungstörche vom Riedinger Horst noch nicht so weit.
Sie sind das Ergebnis einer Spätbrut von dem Storchenmännchen George und seiner zweiten diesjährigen Partnerin Betty.
Denn nach dem Verlust seiner langjährigen Partnerin Jule am 05.04.2018, wurde das Fünfergelege aus dem Nest genommen und in einem
Brutkasten in der Pflegestation bebrütet. Schlussendlich kamen zwei Jungstörche mit den Namen Nick + Nicky durch und sind ausgeflogen.
Der erste Jungstorch der sich auf den Weg machte, war der Aufzuchtstorch Nick.
Er hat das letzte Mal vom 26. auf den 27. Juli in Niedermöllrich auf seinem Horst übernachtet.
Belegung Storchenhorst III - Schreinereischornstein Mose
Belegung Storchenhorst I - Wabern Ederauen
Belegung Storchenhorst VI - Unshausen Alter Pfuhl
Nachdem
sich unseren Jungstorch Pedro am 27. Juli zusammen mit seinen Eltern Paco + Marie auf der Wiese vor der Zuckerfabrik aufgehalten hatte, ließ er
uns und seine Eltern am Abend vergeblich warten.
Aus welchen Gründen auch immer, schien es ihm in einer anderen Bleibe besser zu gefallen.
Am 30. Juli war der Ausreißer wieder da. Offenbar hatte er sich durch das rege Treiben der
13 Waberner Jung- und 2 Altstörche an der Zuckerfabrik hinreißen lassen, wieder einmal nach Hause zu kommen.
Jedoch war er nur zu einer Stippvisite gekommen. Denn vor Einbruch der Nacht verließ Pedro erneut Mama, Papa und Kinderstube und übernachtete wieder auswärts. Wo sein
zweiter Übernachtungsplatz war, konnte ich leider nicht ermitteln.
Vermutlich
hat er zusammen mit den zwei Jungstörchen vom Horst I – Wabern Ederauen und dem Jungstorch vom Horst VI – Unshausen Alter Pfuhl dann die große Reise in der 31 KW angetreten.
Denn in der gesamten Woche passte die Wetterlage und die gute Thermik war genau richtig um den Abflug in den Süden zu starten.
Die
vier Jungstörche vom Horst II – Spänebunker Blecher waren das letzte Mal gemeinsam in der Nacht vom 06. auf den 07. August auf ihrem Nest.
Auch die zwei Jungstörche vom Horst I – Niedermöllrich und der zweite Aufzuchtstorch Nicky aus der Pflegestation sind am 07. August das letzte Mal gesichtet worden.
Anfang der 33. KW hat sich wohl nun auch ein Jungstorch vom Horst IV – Riedinger auf den Weg gemacht.
Vielleicht war er ja mit dabei, als ein kleiner fünfköpfiger Storchentrupp in der Nacht vom 16. auf den 17. August auf dem Kirchendach in Verna Allendorf übernachtet hat.
Wünschen wir allen reisenden Jungstörchen einen ersten guten Flug in den Süden und hoffen auf eine Wiederkehr in den nächsten
Jahren
in ihre Brutheimat Wabern, oder irgendwo anders….
Gestern Vormittag konnte ich beobachten, wie die Storcheneltern Paco + Marie
ihrem Junior Pedro die weite Welt abseits des Nestes zeigten.
Ein leichter Aufwind reichte aus, um sich mit
seinen Eltern in die Höhe zu schrauben und das hervorragende Flugwetter zu genießen. Die kleine Familie segelte so hoch, dass ich sie fast nicht mehr wahrnehmen konnte. Dabei nutzten sie die gute
Thermik um Kraft zu sparen.
Sie segelten Kurve um Kurve über unseren Schornstein und dehnten den Ausflug schließlich weiter aus. Nach seiner Mutter Marie setzte dann auch Pedro zum Abschluss des Ausflugs eine gekonnte Landung hin.
Nach einer längeren Ruhepause im Nest verließ er dann am Nachmittag um ca. 15:00 Uhr erneut seine
Kinderstube. Sicher hatte unser Jungstorch seine Eltern vom Schornstein aus beobachtet und flog hinterher.
Nachdem die Storcheneltern Paco + Marie nach und nach zurück zum Schornstein kamen, blieb Pedro weg.
Der Ausflug zog sich schon fast beängstigend in die Länge und von unserem Pedro war weit und breit nichts zu sehen.
Um 17:30 Uhr machte ich mich dann auf den Weg, um nach ihm zu suchen, aber außer den vier Jungstörchen vom Spänebunker, drei Jungstörchen und einem Altstorch auf dem Riedinger Horst, sowie dem
Altstorch Carlos und einem Jungstorch auf dem Ederhorst war kein Storch zu sehen.
Auch
unseren Pedro konnte ich nicht finden. Um 19:10 Uhr bekam ich dann von meinem Mann die Mitteilung, dass er gesund und heil
im Nest gelandet war – also über vier Stunden später.
Kaum gelandet gab es dann von Papa Paco etwas zu futtern.
Anschließend musste er sich nach dieser Kraftanstrengung erst einmal ruhen, denn an diesem Tag war erst mal Schluss mit den Ausflügen.
In den nächsten Tagen wird man verstärkt in und um Wabern neugierige Jungstörche entdecken, die nach dem Ausfliegen ihre Umgebung erkunden. Und obwohl die Altstörche ihre Nahrung zum Teil noch in den Nestern ablegen, werden die Jungen immer öfter allein oder mit ihren Eltern auf die abgeernteten Felder und Wiesen fliegen. Dort lernen sie wie und wo sie ihre Futtersquellen finden, um ihre Beute eigenständig zu holen.
Dies ist erneut ein Grund auf ein paar Verhaltensregeln hinzuweisen:
Tödliche Kollisionen mit Autos, Bussen und LKWs, kommen leider immer
wieder vor, wenn die Störche von der einen Straßenseite im Tiefflug auf
die andere Straßenseite wechseln, um dann dort weiter auf
Nahrungssuche zu gehen.
Ein weiterer Grund sind in jedem Jahr die ersten Flugversuche der
Jungstörche, denn wegen ihrer wackeligen und unsicheren Flüge können
schnell fahrende Autos tödlich für sie sein.
Es muss hier leider noch immer viel Aufklärungsarbeit geleistet werden, denn oft wissen die Menschen gar nicht, welche Folgen ihr Handeln hat.
Vielen Dank !!
Es
ist passiert! Unser Pedro hat ohne großartige Vorankündigung heute Vormittag um 9:47 Uhr seinen Jungfernflug absolviert und dass am 60. Lebenstag.
Rein rechnerisch sollte der Tag für seinen Jungfernflug erst am 03. Juli sein, jedoch wollte er schon heute seine sichere Kinderstube verlassen.
Dennoch war sein erster Ausflug kein vorsichtiges Umfliegen des Nestes, sondern eine Außenlandung. Er zog alle
Flugregister und landete dreißig Meter tiefer an unserem Gartenteich. Pedro war seinem Vater Paco in den Garten gefolgt, der jedoch flog sofort wieder auf das Ausweichnest. Mutter Marie hielt
sich zu diesem Zeitpunkt auf dem Schornsteinnest auf.
Nachdem er unser Grundstück ausgiebig erkundet hatte, animierten ihn seine Eltern durch kräftiges Klappern zum Fliegen.
In diesem Moment kam die Brutstörchin vom Spänebunker auf unseren Schornstein zugeflogen. Vater Paco startete sofort vom Ausweichnest und flog zu seiner Partnerin Marie aufs
Schornsteinnest.
Auch unser mutiger Pedro war indessen gestartet und flog dann etwas wackelig im Schlepptau von der Nachbarstörchin
Pauline um unseren Schornstein.
Pauline flog wieder zu ihren Jungen auf den Spänebunker und unser Pedro postwendet zurück zum Nest, wo Papa Paco und Mama Marie schon warteten.
Seit 50 Tagen wächst nun schon unser Junior Pedro im Nest auf unserem Schornstein auf.
Er wirkt schon sehr erwachsen, wenn er so neben seinen Eltern Marie + Paco steht.
Unsere Storchenfamilie geht nun in die letzte und spannende Phase der Jungenaufzucht und bald auch in die Ausflugphase.
In ca. 15 Tagen wird unser Junior Pedro vermutlich in der Lage sein, seine Kinderstube erstmals zu verlassen, denn die Zahlen des Jungfernfluges bewegen sich um den 65.
Tag */-.
Jedoch stehen vor dem ersten Flug unzählige Hochsprünge auf dem Programm und so ist auch unser
Pedro nicht nur fleißig, er ist auch mutig - die Hüpfer werden jeden Tag größer.
Zurzeit sind es zwar noch Minihüpfer, doch bald werden die Sprünge teils zwei, drei und noch mehr Meter in Richtung Himmel gehen.
Gar nicht mal so ungefährlich, denn besonders das Landen muss sehr gut geübt werden.
Mittlerweile ist unser Jungstorch Pedro 44 Tage alt, vorausgesetzt er ist der Erstgeborene.
Er wächst und gedeiht und man kann fast jeden Tag eine Veränderung feststellen.
Pedro wird abwechselnd von einem Elternteil bewacht, während sich der Partner oder die Partnerin auf Nahrungssuche befindet.
Seine Eltern Paco + Marie fliegen ganz selten gemeinsam vom Nest.
Ein Grund der Nestpräsenz kann zum Beispiel das Interesse fremder Störche an unserem Schornsteinnest zu sein.
Vielleicht wollen Paco + Marie auch nur ihr einziges Junges besonders beschützen.
Erst gestern umkreisten sieben Störche unseren Schornstein.
Jeden Tag ist es eine Freude unser Storchenkind beim Aufwachsen beobachten zu können.
02. Juni 2018
04. Juni 2018
05. Juni 2018
06. Juni 2018
08. Juni 2018
12. Juni 2018
Bereits
am 23. Mai.18 bekam ich von Herrn Dennhöfer die wundervolle Nachricht, dass einer unserer damaligen Waberner Jungstörche sich stark für das Nest auf dem Leonhardsturm in Alsfeld
interessiert.
25. Mai 2018 * Rückmeldungen von drei
ehemaligen Jungstörchen aus Wabern!
Nun bekam ich eine neue Benachrichtigung und wunderschöne Bilder von Herrn Walter Märkel zugeschickt- recht herzlichen Dank dafür.
So die Mitteilung von Herrn Märkel vom 03.06.2018.
Wie er mir mitteilte ist der in 2015 beringte Weißstoch „Doris“ aus Wabern, noch immer an dem Nest auf dem Leonardsturm interessiert.
Jedoch zeigt nicht nur Jungstorch "Doris" und ein weiterer Weißstorch starkes Interesse am Turm in Alsfeld, auch eine dreiste Nilgans hatte gefallen am Storchennest
gefunden.
Trotz
der Attacke konnte dann Storch Doris die Nilgans wohl ohne Schwierigkeiten verjagen, bevor sie schlussendlich zur Nahrungssuche in die Schwalmwiesen flog.
Ganz so konfliktfrei verläuft es nicht immer, denn zunehmend aggressive Nilgänse machen den Störchen zu schaffen.
Auch unser Schornsteinnest und
das Nest an der Eder wird das ganze Jahr immer wieder von Nilgänsen heimgesucht. Immer wieder fliegen sie unseren Schornstein an, setzten sich unter die Plattform und stören die dort brütenden
Storchenpaare.
Zuweilen stehen sie schon im Winter auf den Horsten, denn ab März beginnen Nilgänse zu brüten. Zur gleichen Zeit und früher kommen auch unsere Störche aus ihrem Winterquartier zurück. Fatal wenn dann so mancher Horst mit einem Nilganspaar besetzt ist, denn sie gelten als streitsüchtige Artgenossen.
Werden sie jedoch genauso beherzt vertrieben, wie im Fall "Doris" vom Leonardsturm in Alsfeld, brauchen wir uns keine Sorgen zu machen.